Energiemanagement ist ein grosses Wort, darum lassen Sie uns mit einer Definition beginnen. Mit dem richtigen Energiemanagement lassen sich in den eigenen vier Wänden die Kosten reduzieren. Dabei muss es natürlich nicht immer eine komplexe Haustechnik sein, die für das nötige Energiemanagement sorgt. Denn auch daran zu denken, das Licht auszuschalten, die Heizung ein wenig herunterzudrehen, nach besonders günstigen Energieversorgern Ausschau zu halten oder besonders sparsame Energiesparlampen zu kaufen, ist ein wichtiger Teil des Energiemanagements.
Wir können somit zwischen dem Teil unterscheiden, den wir selbst aktiv unternehmen müssen, und dem Teil, den die Haustechnik für uns abnimmt. Der letztere Teil hat in jüngster Zeit grosse Fortschritte gemacht. Dank der Digitalisierung können Haushalte viel Geld sparen. Wir wollen dazu heute die Chancen und Risiken näher betrachten.
Was leistet das digitale Energiemanagement?
Ziel ist es dabei, mit unseren Ressourcen so schonend wie möglich umzugehen und gleichzeitig einen hohen Nutzwert zu ermöglichen. Bei dem digitalen Energiemanagement werden folgende Komponenten miteinander verwoben:
- Smarthome Technologie;
- Die gesamte Haustechnik;
- Eigene Photovoltaik oder Windkraftanlagen;
- Externe Energie besonders günstig zu beziehen, idealerweise von grünen Energiequellen.
Energie wird somit immer nur dann verbraucht, wenn es unbedingt notwendig ist. Im Idealfall macht sich der Hauseigentümer vollkommen unabhängig von externen Energieanbietern. In der Schweiz entstehen gerade mehr und mehr solcher Pilotprojekte, in denen ganze Wohnsiedlungen völlig autark betrieben werden.
Die Chancen des digitalen Energiemanagements
Es ist insbesondere der Smarthome-Technologie zu verdanken, dass wir nur dann Strom verbrauchen, wenn er auch wirklich benötigt wird, und dass wir den Energieverschwendern Adieu sagen können. In diesem Bereich stehen wir noch am Anfang.
In Zukunft weiss unser Kühlschrank ganz genau, welche Lebensmittel in ihm lagern, und er kann seine Temperatur daran anpassen. Unsere Heizung wird sich künftig ebenfalls noch viel individueller an unsere Gewohnheiten anpassen, dies gilt für alle anderen Verbraucher ebenso. Die Batterie unseres E-Autos kann in solch einer Konfiguration ebenfalls dazu dienen, das Haus mit Strom zu versorgen, wenn der Wagen nicht genutzt wird. Der amerikanische Automobilhersteller Ford bietet hier bereits Lösungen an, so dass das gesamte Haus über mehrere Tage hinweg mit der Autobatterie versorgt werden könnte.
Ein solch intelligentes Energiemanagement bezieht alle Faktoren mit ein, beginnend bei unseren Gewohnheiten bis hin zur optimalen Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen.
Gibt es auch Risiken bei einem digitalisierten Energiemanagement?
In diesem Zusammenhang wird oft der Datenschutz genannt. Denn je smarter die Technologie wird, desto mehr weiss sie über ihre Nutzer. Dieses Wissen ist natürlich wichtig, um möglichst effizient mit den Ressourcen umzugehen. Und dennoch muss auch sichergestellt werden, dass es keinen Missbrauch mit den gewonnenen Daten gibt.
Weiterhin muss gewährleistet sein, dass die Geräte nicht gehackt werden können. Wenn diese beiden Punkte sichergestellt sind, steht das digitalisierte Energiemanagement vor einer grossen Zukunft.
Es wird gewiss noch zehn bis zwanzig Jahre dauern, bis die meisten Häuser in der Schweiz digitalisiert sind. Doch der Weg dorthin ist bereits geebnet.